Vatikanstadt - Mittwoch, 28. Mai 2025, 7:00 Uhr.
Papst Leo XIV. hat laut Medienberichten eine jahrhundertealte Tradition des Vatikans wiederbelebt und allen Angestellten des Heiligen Stuhls eine einmalige Zahlung in Höhe von 500 Euro gewährt. Im Jahr 2013 wurde die sogenannte Konklave-Prämie unter seinem Vorgänger Franziskus im Zuge von Sparmaßnahmen abgeschafft.
Die Konklave-Prämie ist eine jahrhundertealte Tradition der römischen Päpste und wurde als Dank für die Arbeit während der Sedisvakanz ausgezahlt. In dieser Zeit müssen die Kurie und alle Vatikan-Angestellten ihre Arbeit ohne oberste Führung fortsetzen. Die Prämie galt traditionell als Zeichen der Wertschätzung für die Kontinuität der Arbeit in dieser Übergangszeit.
Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurde die Sonderzahlung von 500 Euro am Freitag beschlossen. Die Entscheidung erfolgte bewusst zeitnah zur ersten offiziellen Audienz des neuen Papstes mit der römischen Kurie und den Mitarbeitern des Vatikans, was die symbolische Bedeutung der Geste unterstreicht.
Sparmaßnahmen des Vatikans
Der Vatikan steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, die vor allem auf strukturelle Defizite und hohe Pensionslasten zurückzuführen sind, wie das Nachrichtenportal Welt berichtete.
Trotz umfassender Reformen unter Papst Franziskus beläuft sich das Defizit des Heiligen Stuhls auf rund 84 Millionen Euro (2023), wobei darüber hinaus der Pensionsfonds ein Loch von zwei Milliarden Euro aufweist. Die Lage wird durch sinkende Spenden aus den USA und mangelnde Rentabilität der Vatikanbank IOR verschärft.
Die Einnahmen des Vatikans stammen hauptsächlich aus Spenden (Peterspfennig), Immobilienerträgen und Abgaben reicher Bistümer. Dennoch reichen diese nicht aus, um die Ausgaben zu decken. Rund 4.000 Angestellte müssen bezahlt werden, dazu kommen steigende Pensionslasten aufgrund demografischer Entwicklungen.
Von den 5.400 Immobilien des Vatikans (Wert: drei Milliarden Euro) werden viele kaum gewinnbringend genutzt. Ein gescheiterter Immobiliendeal in London führte zu Verlusten von über 100 Millionen Euro.